Nicht nur in einer ständig weiter wachsenden Stadt wie Köln hat das Thema Stadtentwicklung eine besonders wichtige Bedeutung. Immer dringender wird neuer Wohnraum benötigt bei kaum mehr vorhandenen freien Flächen. Die Entwicklung von ehemaligen Industriegebieten in neue Stadtteile ist ein spannendes Thema, das ich nun schon seit einigen Jahren mit Leidenschaft beobachte und fotografiere.
Beispielhaft hierfür ist das frühere KHD-Gelände in Köln Mülheim-Süd. Hier wurde die Wuppertaler Schwebebahn erfunden und eine kurze Teststrecke gebaut. Nikolaus August Otto hat hier vor mehr als 150 Jahren den Ottomotor erfunden. In seiner Gasmotorenfabrik Deutz gingen die Motoren in Serienproduktion. Die Deutz AG hat die Motorenproduktion erst vor einigen Jahren eingestellt. Seitdem stehen die meisten Gebäude, einige davon unter Denkmalschutz, leer und verfallen langsam.
Das gesamte Gelände wird nun neu entwickelt und mit Wohnungen, Gewerbe und Grünanlagen bebaut und an den Mülheimer Hafen, und damit an den Rhein, angebunden. Ein langer Prozess über viele Jahre, der nicht ganz reibungslos verläuft. Aber die ersten neuen Bauten entstehen gerade. Man darf sehr gespannt sein, was hier am Ende einmal entstehen wird.
Ebenso spannend ist die Entwicklung des Deutzer Hafens durch das Tochterunternehmen der Stadt Köln „moderne stadt“. Die Pläne liegen vor, die riesige Ellmühle hat einen neuen Standort in Krefeld gebaut und die restlichen Industriebetriebe verlassen nach und nach das Areal. Ich fotografiere die Entwicklung nach wie vor. Hier ein paar Eindrücke.
Und zuletzt ein Beispiel aus den USA, das weltweit Beachtung gefunden hat: der „High Line Park“ in New York, eine öffentliche Parkanlage, errichtet auf den Stelzen der ehemaligen Güterverkehrs-Hochbahn in Manhattan. 7 Mio. Besucher besuchen jährlich die 2,3 KM langen Strecke und nutzen begeistert die vielfältigen Möglichkeiten der Zerstreuung, Entspannung und Einkehr. Sogar zum Heiraten wird die High Line genutzt. Bei der Gestaltung des Parks wurden die Gleise an vielen Stellen erhalten und überwiegend die Pflanzenarten gewählt, die bereits von der seit 1980 brachliegenden Bahnanlage Besitz ergriffen hatten.