die Drehbrücke im Köln-Deutzer Hafen ist ein herausragendes Beispiel der Ingenieurskunst des beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie wurde am 27. März 1908 in Betrieb genommen und steht bereits seit dem 1. Juli 1980 unter Denkmalschutz.
Nach über 100 Jahren nagt natürlich inzwischen der Zahn der Zeit an dem Bauwerk und es muss nun aufwändig saniert werden. Ungefähr ein Jahr soll die Maßnahme dauern. Das zuständige Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau der Stadt Köln zählt schon seit vielen Jahren zu meinen Auftraggebern. Und so wurde ich auch jetzt wieder damit beauftragt, die gesamte Sanierung fotografisch zu begleiten.
Ein sehr schönes Projekt für mich, und auch ein schönes Thema für einen Newsletter. Ich zeige Ihnen hier also einige der seit Februar 2021 bis heute entstandenen Fotos. Und für die Technik-Interessierten gibt es im Anschluss auch noch ein paar Fakten zur Brücke.
Baubeginn war im Jahr 1907, die Inbetriebnahme erfolgte am 27. März 1908
Spannweiten:
Die Spannweite der Brücke beträgt 31,29 Meter am langen Arm und 19,37 Meter am kurzen Arm. Somit beträgt die Gesamtspannweite 50,66 Meter.
Gesamtbreite:
10,45 Meter
Eigentümerin:
Stadt Köln
Die Deutzer Drehbrücke liegt im Deutzer Hafen. Sie verbindet die Siegburger Straße über die am rechtsrheinischen Ufer verlaufende Alfred-Schütte-Allee mit den angrenzenden Poller Wiesen, welche für Freizeitaktivitäten und als Naherholungsgebiet genutzt werden. Nach der Eingemeindung von Deutz und Poll am 1. April 1888 fand der Bau des Hafenbeckens zwischen 1904 und 1907 unter Nutzung einer Landzunge mit natürlichem Hafenbecken, dem Schnellert, statt. Zeitgleich begann ab 1907 der Bau der Drehbrücke.
Konstruiert wurde die Deutzer Drehbrücke von der Duisburger AG für die Eisenindustrie und Brückenbau vormals J. C. Harkort, die hinsichtlich der Mechanik mit der Düsseldorfer Firma Haniel & Lueg zusammenarbeitete. Die Brücke hat ein Eigengewicht von 458 Tonnen, davon sind circa 177 Tonnen aus Stahl.
Die Geländer, die Brückenköpfe und das Steuerhaus wurden im geometrischen Jugendstil gestaltet, ähnlich der nur wenige Jahre zuvor erbauten Drehbrücke am Rheinauhafen. Das bis heute vollständig erhaltene Steuerhäuschen aus Holz mit Stahlblechverkleidung, das über der Brückenmitte liegt, verbirgt den elektrischen Antrieb und die Steuerung der Brücke. Diese wurde bereits im Jahr 2014/2015 komplett überarbeitet.
Ich hoffe, Sie hatten viel Spaß mit diesem Newsletter #87, beste Grüße und bleiben Sie gesund,